Persönlichkeitsstörungen (PS)

Dieser Artikel beschreibt die klinisch definierten Persönlichkeits­störungen aus der ICD10, nur sind die Kriterien für Laien etwas verständlicher beschrieben.

Warnhinweis:

Nicht jeder, der sich so verhält, wie hier beschrieben, hat deswegen gleich eine Persönlichkeitsstörung.

Erstens gibt es auch andere psychische Störungen mit ähnlichen Symptomen, und
zweitens sind die Übergänge fließend, und nicht jedes exzentrische Verhalten ist gleich eine Störung (auch wenn manche es gern hätten, damit ein unbequemer Mitmensch sich ihren Vorstellungen von "richtigem" Verhalten anpasst).

Da es in Ländern, gesellschaftlichen Milieus, Familien, unter­schiedliche Kriterien in Hinsicht auf soziale Normen, Regeln und Verpflichtungen gibt, sollte auch darauf geachtet werden, ob nicht vielleicht nur ein kultureller Konflikt vorliegt.

Eine echte Diagnose ist Sache von Fachleuten (und auch die liegen nicht selten daneben). Dieser Aufsatz soll vielmehr dazu dienen, Ursachen zu verstehen, sie evtl. bei der Kindererziehung zu vermeiden und geeignete Formen des Umgangs mit möglicherweise betrof­fe­nen Menschen zu finden. Für letzteres empfehle ich auch das Buch Der ganz normale Wahnsinn. Vom Umgang mit schwie­ri­gen Men­schen. von François Lelord und Christophe Andre.

Vorwort

Der Charakter eines Menschen wird teils durch genetische Veranlagung, teils durch seine Erfahrungen in der Kindheit geformt. Durch die Reaktionen seiner Umgebung lernt das Kind sein Sozial­verhalten, indem es Unangenehmes minimiert und Angenehmes maximiert.

In einer gesunden Umgebung entwickelt es sich so zu einem selbst­bewussten, aber verträglichen Menschen.

Ist die Umgebung des Kindes dagegen gestört (z.B. körperliche und/oder seelische Gewalt oder Vernachlässigung), so lernt es auf diese Weise Verhaltensweisen, die später in einer normalen Umgebung ihm und/oder anderen Schwierigkeiten bereiten. Da der Mensch diese unangepassten Verhaltensweisen als Kind als nützlich und "normal" verinnerlicht hat, ist es ihm schwer bis unmöglich, sie ohne therapeutische Hilfe zu ändern.

Was ich unten an möglichen Ursachen und Reaktionen aufgeführt habe, erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die genetische Komponente erwähne ich nicht mehr ausdrücklich, weil sie eh nicht (mehr) beeinflussbar ist.

Grundsätzliches bei allen Persönlichkeitsstörungen

Die folgenden Bedingungen müssen bei allen Persönlichkeitsstörung erfüllt sein:

Für die Diagnose der meisten Persönlichkeitsstörungen müssen mindestens drei der jeweils genannten Eigenschaften oder Verhaltens­weisen vorliegen.


F60.0 Paranoide Persönlichkeitsstörung

Symptome

Bei dieser Persönlichkeitsstörung müssen außer den grundsätzlichen Bedingungen für eine Persönlichkeitsstörung zusätzlich mindestens
vier der folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  1. übertriebene Empfindlichkeit auf Rückschläge und Zurücksetzungen.
  2. Neigung, dauerhaft Groll zu hegen, d.h. Beleidigungen, Verletzungen, oder Missachtungen werden nicht vergeben.
  3. Misstrauen und eine anhaltende Tendenz, Erlebtes zu verdrehen, indem neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindlich oder verächtlich missdeutet werden.
  4. Streitbarkeit und beharrliches, situationsunangemessenes Bestehen auf eigenen Rechten.
  5. häufiges ungerechtfertigtes Misstrauen gegenüber der sexuellen Treue des Ehe- oder Sexualpartners.
  6. ständige Selbstbezogenheit, besonders in Verbindung mit starker Überheblichkeit.
  7. häufige Beschäftigung mit unbegründeten Gedanken an Verschwörungen als Erklärungen für Ereignisse in der näheren oder weiteren Umgebung.

Mögliche Ursachen in der Kindheit

Geeignete Reaktionsmöglichkeiten der Mitmenschen

Sachlicher Umgang und klare, möglichst unmissverständliche Kommunikation.

Mögliche Therapien


F60.1 Schizoide (=sich absondernde) Persönlichkeitsstörung

Symptome

Bei dieser Persönlichkeitsstörung müssen außer den grundsätzlichen Bedingungen für eine Persönlichkeitsstörung zusätzlich mindestens
vier der folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  1. wenn überhaupt, dann bereiten nur wenige Tätigkeiten Freude.
  2. zeigt emotionale Kühle, Distanziertheit oder einen abgeflachten Affekt (=Gefühlsreaktion).
  3. reduzierte Fähigkeit, warme, zärtliche Gefühle für andere, oder Ärger auszudrücken.
  4. erscheint gleichgültig gegenüber Lob oder Kritik von anderen.
  5. wenig Interesse an sexuellen Erfahrungen mit einem anderen Menschen (unter Berücksichtigung des Alters).
  6. fast immer Bevorzugung von Aktivitäten, die alleine durchzuführen sind.
  7. übermäßige Inanspruchnahme durch Phantasien und Introvertiertheit.
  8. hat keine oder wünscht keine engen Freunde oder vertrauensvollen Beziehungen (oder höchstens eine).
  9. deutlich mangelhaftes Gespür für geltende soziale Normen und Konventionen. Wenn sie nicht befolgt werden, geschieht das unabsichtlich.

Mögliche Ursachen in der Kindheit

Geeignete Reaktionsmöglichkeiten der Mitmenschen

Mögliche Therapien


F60.2 Dissoziale Persönlichkeitsstörung

Symptome

Bei dieser Persönlichkeitsstörung müssen außer den grundsätzlichen Bedingungen für eine Persönlichkeitsstörung zusätzlich mindestens
drei der folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  1. herzloses Unbeteiligtsein gegenüber den Gefühlen anderer.
  2. deutliche und andauernde verantwortungslose Haltung und Missachtung sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen.
  3. Unfähigkeit zur Aufrechterhaltung dauerhafter Beziehungen, obwohl keine Schwierigkeit besteht, sie einzugehen.
  4. sehr geringe Frustrationstoleranz und niedrige Schwelle für aggressives einschließlich gewalttätiges Verhalten.
  5. fehlendes Schuldbewusstsein oder Unfähigkeit, aus negativer Erfahrung, insbesondere Bestrafung, zu lernen.
  6. deutliche Neigung, andere zu beschuldigen oder plausible Rationalisierungen anzubieten für das Verhalten, durch welches die Betreffenden in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten sind.

Mögliche Ursachen in der Kindheit

Geeignete Reaktionsmöglichkeiten der Mitmenschen

Rückzug auf sachlichen, notfalls juristischen Umgang.
Verträge knallhart und unauslegbar formulieren.

Mögliche Therapien

Wenn überhaupt möglich, dann Verhaltenstherapie durch forensisch erfahrene Therapeuten.


F60.3x Emotional instabile Persönlichkeitsstörung

Die Emotional instabile Persönlichkeitsstörung gibt es in zwei Ausprägungen. Ursachen und Umgang damit sind ähnlich, die Unterschiede nur für Therapeuten relevant.

Symptome F60.30 impulsiver Typ

Die wesentlichen Charakterzüge des impulsiven Typus sind emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle. Ausbrüche von gewalttätigem und bedrohlichem Verhalten sind häufig, vor allem bei Kritik durch andere.

Bei dieser Persönlichkeitsstörung müssen außer den grundsätzlichen Bedingungen für eine Persönlichkeitsstörung zusätzlich mindestens
drei der folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  1. deutliche Tendenz unerwartet und ohne Berücksichtigung der Konsequenzen zu handeln.
  2. deutliche Tendenz zu Streitereien und Konflikten mit anderen, vor allem dann, wenn impulsive Handlungen unterbunden oder getadelt werden.
  3. Neigung zu Ausbrüchen von Wut oder Gewalt mit Unfähigkeit zur Kontrolle explosiven Verhaltens.
  4. Schwierigkeiten in der Beibehaltung von Handlungen, die nicht unmittelbar belohnt werden.
  5. unbeständige und unberechenbare Stimmung.

Symptome F60.31 Borderline-Typ

Bei dieser Persönlichkeitsstörung müssen außer den grundsätzlichen Bedingungen für eine Persönlichkeitsstörung zusätzlich mindestens
drei der fünf Kriterien des impulsiven Typs, und
zwei der folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  1. Störungen und Unsicherheit bezüglich Selbstbild, Zielen und "inneren Präferenzen" (einschließlich sexueller).
  2. Neigung sich in intensive aber instabile Beziehungen einzulassen, oft mit der Folge von emotionalen Krisen.
  3. übertriebene Bemühungen, das Verlassenwerden zu vermeiden.
  4. wiederholt Drohungen oder Handlungen mit Selbstbeschädigung (auch Suizid).
  5. anhaltende Gefühle von Leere.

Mögliche Ursachen in der Kindheit

Geeignete Reaktionsmöglichkeiten der Mitmenschen

Notfalls hilft, Betroffene wie ein pubertierende Kind zu betrachten. Ihre inneren Konflikte sind tatsächlich ähnlich, nur kommen sie nicht (ohne Therapie) heraus.

Mögliche Therapien

Sobald Selbstgefährdung, Fremdgefährdung und Unzuverlässigkeit bei der Therapie beseitigt sind, auch


F60.4 Histrionische (=aufmerksamheischende) Persönlichkeitsstörung

Symptome

Bei dieser Persönlichkeitsstörung müssen außer den grundsätzlichen Bedingungen für eine Persönlichkeitsstörung zusätzlich mindestens
vier der folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  1. dramatische Selbstdarstellung, theatralisches Auftreten oder übertriebener Ausdruck von Gefühlen.
  2. Suggestibilität, leichte Beeinflussbarkeit durch andere oder durch Ereignisse (Umstände).
  3. oberflächliche, labile Affekte (=Gefühlsreaktionen).
  4. ständige Suche nach aufregenden Erlebnissen und Aktivitäten, in denen die Betreffenden im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen.
  5. unangemessen verführerisch in Erscheinung und Verhalten.
  6. übermäßige Beschäftigung damit, äußerlich attraktiv zu erscheinen.

Egozentrik, Selbstbezogenheit, dauerndes Verlangen nach Anerkennung, fehlende Bezugnahme auf andere, leichte Verletzbarkeit der Gefühle und andauerndes manipulatives Verhalten vervollständigen das klinische Bild, sind aber für die Diagnose nicht erforderlich.

Mögliche Ursachen in der Kindheit

Geeignete Reaktionsmöglichkeiten der Mitmenschen

Nicht ganz ernst nehmen und sich nicht beeindrucken oder gar manipulieren lassen. Schließlich sind diese Verhaltensweisen im Grunde ungefährlich für die Umgebung.

Falls Leidensdruck vorhanden ist: Ermutigung zur Therapie.

Mögliche Therapien


F60.5 Zwanghafte Persönlichkeitsstörung

Symptome

Bei dieser Persönlichkeitsstörung müssen außer den grundsätzlichen Bedingungen für eine Persönlichkeitsstörung zusätzlich mindestens
vier der folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  1. Gefühle von starkem Zweifel und übermäßiger Vorsicht.
  2. ständige Beschäftigung mit Details, Regeln, Listen, Ordnungen, Organisation oder Plänen.
  3. Perfektionismus, der die Fertigstellung von Aufgaben behindert.
  4. übermäßige Gewissenhaftigkeit und Skrupelhaftigkeit.
  5. unverhältnismäßige Leistungsbezogenheit unter Vernachlässigung bis zum Verzicht auf Vergnügen und zwischenmenschliche Beziehungen.
  6. übertriebene Pedanterie und Befolgung sozialer Konventionen.
  7. Rigidität und Eigensinn.
  8. unbegründetes Bestehen darauf, dass andere sich exakt den eigenen Gewohnheiten unterordnen oder unbegründete Abneigung dagegen, andere etwas machen zu lassen.

Mögliche Ursachen in der Kindheit

Strenger oder unberechenbarer Erziehungsstil, der sogar berechtig­tes Aufmucken sanktioniert, so dass die Einhaltung starrer Regeln als (in der Kindheit) rettendes Verhalten verinnerlicht wurde.

Geeignete Reaktionsmöglichkeiten der Mitmenschen

Eigentlich sind die Betroffenen angenehme Zeitgenossen, weil ver­läss­lich.
Wenn es zu sehr ausartet, dann Geduld haben (aber nicht unter­wer­fen bei Symptom 8) und zur Therapie ermutigen.

Mögliche Therapien

Kognitive Verfahren, z.B. Tiefenpsychologie und Lebensstil­analyse.


F60.6 Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung

Symptome

Bei dieser Persönlichkeitsstörung müssen außer den grundsätzlichen Bedingungen für eine Persönlichkeitsstörung zusätzlich mindestens
vier der folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  1. andauernde und umfassende Gefühle von Anspannung und Besorgtheit.
  2. Überzeugung, selbst sozial unbeholfen, unattraktiv oder minderwertig im Vergleich mit anderen zu sein.
  3. übertriebene Sorge, in sozialen Situationen kritisiert oder abgelehnt zu werden.
  4. persönliche Kontakte nur, wenn Sicherheit besteht, gemocht zu werden.
  5. eingeschränkter Lebensstil wegen des Bedürfnisses nach körperlicher Sicherheit.
  6. Vermeidung beruflicher oder sozialer Aktivitäten, die intensiven zwischenmenschlichen Kontakt bedingen, aus Furcht vor Kritik, Missbilligung oder Ablehnung.

Mögliche Ursachen in der Kindheit

Geeignete Reaktionsmöglichkeiten der Mitmenschen

Geduld. Ansonsten sind diese Verhaltensweisen im Grunde unge­fähr­lich für die Umgebung.

Falls Leidensdruck vorhanden ist: Ermutigung zur Therapie.

Mögliche Therapien


F60.7 Abhängige Persönlichkeitsstörung

Symptome

Bei dieser Persönlichkeitsstörung müssen außer den grundsätzlichen Bedingungen für eine Persönlichkeitsstörung zusätzlich mindestens
vier der folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  1. Ermunterung oder Erlaubnis an andere, die meisten wichtigen Entscheidungen für das eigene Leben zu treffen.
  2. Unterordnung eigener Bedürfnisse unter die anderer Personen, zu denen eine Abhängigkeit besteht und unverhältnismäßige Nachgiebigkeit gegenüber deren Wünschen.
  3. mangelnde Bereitschaft zur Äußerung selbst angemessener Ansprüche gegenüber Personen, von denen man abhängt.
  4. unbehagliches Gefühl, wenn die Betroffenen alleine sind, aus übertriebener Angst, nicht für sich alleine sorgen zu können.
  5. häufiges Beschäftigtsein mit der Furcht, verlassen zu werden und auf sich selber angewiesen zu sein.
  6. eingeschränkte Fähigkeit, Alltagsentscheidungen zu treffen, ohne zahlreiche Ratschläge und Bestätigungen von anderen.

Zusätzlich können sich die Betreffenden selbst hilflos, inkompetent und nicht leistungsfähig fühlen.

Mögliche Ursachen in der Kindheit

Geeignete Reaktionsmöglichkeiten der Mitmenschen

In der Regel suchen sich Betroffene dominante Partner, die die Neigung haben, zu bevormunden. Leidensdruck und Behandlungs­bereit­schaft entsteht dann in der Regel, wenn sie einen solchen verlieren oder nicht finden.

Mögliche Therapien


F60.80 Narzisstische Persönlichkeitsstörung

Symptome

Bei dieser Persönlichkeitsstörung müssen außer den grundsätzlichen Bedingungen für eine Persönlichkeitsstörung zusätzlich mindestens
fünf der folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  1. Größengefühl in Bezug auf die eigene Bedeutung (z.B. die Betroffenen übertreiben ihre Leistungen und Talente, erwarten ohne entsprechende Leistungen als bedeutend angesehen zu werden).
  2. Beschäftigung mit Phantasien über unbegrenzten Erfolg, Macht, Scharfsinn, Schönheit oder idealer Liebe.
  3. Überzeugung, "besonders" und einmalig zu sein und nur von anderen besonderen Menschen oder solchen mit hohen Status (oder von entsprechenden Institutionen) verstanden zu werden oder mit diesen zusammen sein zu können.
  4. Bedürfnis nach übermäßiger Bewunderung.
  5. Anspruchshaltung; unbegründete Erwartung besonders günstiger Behandlung oder automatische Erfüllung der Erwartungen.
  6. Ausnutzung von zwischenmenschlichen Beziehungen, Vorteilsnahme gegenüber anderen, um eigene Ziele zu erreichen.
  7. Mangel an Empathie; Ablehnung, Gefühle und Bedürfnisse anderer anzuerkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren.
  8. häufiger Neid auf andere oder Überzeugung, andere seien neidisch auf die Betroffenen.
  9. arrogante, hochmütige Verhaltensweisen und Attitüden.

Oder vereinfacht ausgedrückt:
Sie überspielen ihre Minderwertig­keits­gefühle durch Arroganz und Anspruchsdenken. Häufiges Mittel dazu ist Manipulation.

Mögliche Ursachen in der Kindheit

Geeignete Reaktionsmöglichkeiten der Mitmenschen

Mögliche Therapien

Solche Personen begeben sich kaum freiwillig in Therapie, weil sie ja ohne Fehl sind (nach ihrer Ansicht).
Schwerpunkt einer Therapie wäre vor allem eine Verbesserung der Empathiefähigkeit.


F60.81 Passiv-aggressive (negativistische) Persönlichkeitsstörung

Symptome

Bei dieser Persönlichkeitsstörung müssen außer den grundsätzlichen Bedingungen für eine Persönlichkeitsstörung zusätzlich mindestens
fünf der folgenden Bedingungen erfüllt sein:

  1. Verschleppung von Routineaufgaben (auf die andere warten).
  2. ungerechtfertigter Protest gegen gerechtfertigte Forderungen.
  3. Trotz, Reizbarkeit oder Streitlust bei unwillkommenen Bitten.
  4. Kritik oder Verachtung von Autoritätspersonen.
  5. langsame oder schlechte Arbeit an unliebsamen Aufgaben.
  6. Nichtleisten eigener Anteile an gemeinsamen Aufgaben.
  7. Verpflichtungen werden "vergessen"

Mögliche Ursachen in der Kindheit

Empathieschwache Bezugspersonen, die in der Regel auf Widerspruch (auch berechtigten) nicht eingingen und/oder ihn gar per Machtdemonstration unterdrückten, so dass das Kind keine andere Reaktionsmöglichkeit erlernen konnte, als Forderungen per passivem Widerstand oder gar Sabotage zu begegnen. Durch dieses Verhaltensmuster wurde dann auch die Entwicklung der grund­sätzlich vorhandenen Leistungsfähigkeit behindert.

Das Verhaltensmuster kann auch bei psychisch gesunden Erwach­se­nen entstehen, z.B. als Reaktion auf "schwierige" Vorgesetzte oder Ehepartner. Es bleibt dann allerdings auf den Umgang mit diesen schwierigen Personen beschränkt, ist dann also keine Persönlich­keits­störung, sondern eher als Notwehr anzusehen.

Geeignete Reaktionsmöglichkeiten der Mitmenschen

Mögliche Therapien